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Stakeholder-Workshop für ein neues BMBF Projekt in Metro Manila

Anfang Februar fand der Auftaktworkshop für ein BMBF-Forschungsprojekt des IRPUD in Metro Manila statt. Das Projekt „Linking Disaster Risk Governance and Land-Use Planning: The Case of Informal Settlements in Hazard Prone Areas in the Philippines (LIRLAP)” zielt auf eine strategische Risikominderung für informelle Siedlungen ab. Dazu werden Maßnahmen entwickelt und später erprobt werden, um die Resilienz von Städten und ihrem Umland zu erhöhen. Metro Manila dient als Pilotstadt. Ziel ist es auch, übertragbare Konzepte auf andere südostasiatische Stadtregionen zu entwickeln.

Als Kernstück der Anbahnungsphase wurde mit den LIRLAP Kooperationspartnern der Universität Stuttgart; Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung, Prof. Dr. Jörn Birkmann und der United Nations University, Institute for Environment and Human Security, Dr. Matthias Garschagen sowie dem Fakultätspartner  der School of Urban and Regional Planning, University of The Philippines ein zweitägiger Workshop durchgeführt.  Das Dortmunder Team bestand aus dem Projektleiter Prof. Dr. Stefan Greiving, Dr. Du Juan und Wiriya Puntub, Dr. Mathias Kaiser und Dr. Wolfgang Scholz.

47 Teilnehmer aus Metro Manila und anderer Regionen brachten wichtige lokale und internationale Perspektiven ein. Das Metro Manila Regional Disaster Risk Reduction and Management Council (DRRMC), das Disaster Prevention and Mitigation Centre, Vertretern der GIZ und von UN-Habitat betonten die Herausforderungen für informelle Siedlungen und ihre Siedler im Umgang mit Naturkatastrophenrisiken (hier vor allem Hochwasserrisiko). Hier ist besonders die erhöhte Vulnerabilität der Bewohner der bestimmende Faktor, der ihre Handlungsfähigkeiten einschränkt.  Aus einer internationalen Perspektive beleuchtete Prof. Dr. Stefan Greiving die Rolle der Raumplanung im Hochwasserrisikomanagement „International state-of-the-art in disaster risk prevention and spatial planning“, Prof. Dr. Birkmann die Möglichkeiten  einer nachhaltige Raumplanung „The Role of Spatial Planning in Recovery and Rehabilitation“ und Prof. Dr. Garschagen führte in die „State of the art in disaster risk science and adaptive risk governance“ ein.  Es folgten Beiträge lokaler Partner zu risk informed decisions for planning and investment und zu Hazard Information for Prevention and Mitigation. Auf Grundlage dieser Inputs entwickelte sich eine lebhafte Diskussion unter Leitung von Dr. Wolfgang Scholz (IPS), die v.a. auf institutionelle Schwächen und widersprüchliche Maßnahmen auf den verschiedenen Regierungsebenen hinwies.

Im Anschluss wurde im Rahmen einer Exkursion Colo-ong Community, nördlich Metro Manila besucht, eine seit über 20 Jahren vom Hochwasser bedrohte informelle Siedlung. Die Bewohner haben jedoch in Selbsthilfe konkrete Maßnahmen entwickelt ihre Siedlung und die Gebäude zu schützen und resilienter zu machen. Die Siedlung kann als einen Studienfall für die folgende Definitionsphase des Projektes ab 2019 dienen.

Der zweite Workshoptag diente als interaktive Phase den Schwerpunkten  Stakeholder Mapping und Capacity Building. Dazu wurden Arbeitsgruppen gebildet, die die Themen ‚Resilient retreat‘, ‚Resilient upgrading‘ und ‚Mainstreaming disaster risk management in urban development‘ bearbeiteten. Wichtige Ergebnisse bezogen sich auf institutionelle Probleme in Metro Manila, einer mangelhaften Beteiligung der Bewohner und das Nutzen ihrer lokalen Kenntnisse sowie interkommunale Streitigkeiten im Falle von Umsiedlungen. Eine wichtige offene Frage sind bezahlbare Gebäudetypologien für die informellen Siedlerfamilien.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird das LIRLAP Team im April den Folgeantrag für die Definitionsphase mit den Schwerpunkten: 1) Risk trends and resettlement options with urban growth, 2) Resilient retreat,  3) Resilient upgrading,   und 4) Capacity building and dissemination (inclusive eines gemeinsamen PhD Programms mit der Fakultät) einreichen. Das Projekt wird am 25.04.2018 für die Begutachtung der Definationsphase abgeben.

Kontakt: Prof. Dr. Stefan Greiving