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Herbsttagung der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie in der DGS: „Aktuelle Fragen der Stadt- und Regionalsoziologie“

Die Fakultät Raumplanung hatte Anfang Oktober 2017 die Herbsttagung der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) zu Gast. Dies war insofern erfreulich, als das Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie, früher ‚Soziologische Grundlagen‘, seit der Gründung der Fakultät Ende der 1960er Jahre eine der wichtigen Säulen dieser Planungsfakultät ist. Die Tagung war mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Dortmund an diesem Wochenende trotz des Sturms und des Zusammenbruchs des Bahn-Fernverkehrs erreicht hatten, gut besucht. Auf spannende, vielschichtige Vorträge folgten angeregte, konstruktive Diskussionen.

Der recht offene thematische Fokus der Tagung: „Aktuelle Fragen der Stadt- und Regionalsoziologie“ lud dazu ein, aktuelle Debatten in der deutschsprachigen Stadtsoziologie zusammenzuführen. Entsprechende Aktualität hatten die vorgeschlagenen Panels:

Nach einer Keynote Lecture von Prof. Dr. Yuri Kazepov (Wien) mit dem Titel „From Citizenship to Cit(y)zenship. Is every city fit for social innovation?” folgten die Session: „‚Andere‘ Formen und Konzepte von Gentrifizierung“ (Organisation: Prof. Dr. Susanne Frank, Dortmund) mit Vorträgen von Prof. Dr. Jens Dangschat (Wien), Dr. Tim Lukas und Moritz Quel M. A. (Wuppertal) und Dr. Jan Üblacker (Düsseldorf), die Session: „Neue empirische Daten und Methoden für die Stadt- und Regionalsoziologie“ (Organisation: Dr. Knut Petzold, Bochum/Dr. Thomas Wöhler, Konstanz) mit Vorträgen von Prof. Dr. Jürgen Friedrichs (Köln), Dr. Christoph Spörlein (Bamberg), Prof. Dr. Elmar Schlüter (Gießen), Dr. Christiane Bozoyan und Andreas Schneck M. A. (München) und Dr. Hanno Kruse (Köln) sowie die Session: „Sozial-räumliche Integration von Flüchtlingen“ (Organisation: Dr. Dieter Rink, Leipzig/Prof. Dr. Jürgen Friedrichs) mit Vorträgen von Prof. Dr. Jürgen Friedrichs, Felix Leßke M. A. und Vera Schwarzenberg M. A. (Köln), Nils Hans M. A. und Mona Wallraff M. A. (Dortmund), Prof. Dr. Sabine Meier (Siegen), Prof. Dr. Frank Eckardt und Franziska Werner M. A. (Weimar), Dr. Sebastian Kurtenbach und Dr. Ahmad Al-Ajlan (Bielefeld), Nona Renner und Ellen Weise (Leipzig).

Außerdem hat die Sektion Stadt- und Regionalsoziologie feierlich ihren Dissertationspreis verliehen. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre empirisch, methodisch und/oder theoretisch herausragende Dissertationen ausgezeichnet, die sich grundlegend mit Fragen der Stadt- und Regionalsoziologie auseinandersetzen. Dieses Jahr wurde der Preis Dr. Anna Steigemann (Berlin) verliehen für Ihre Dissertation: „Offering ‚More’? How Store Owners and Their Businesses Build Neighborhood Social Life“.

Bis heute agiert die Stadt- und Regionalsoziologie in einem Spannungsfeld: Sie muss einerseits ihre Relevanz gegenüber der Planung und der Politik immer wieder unter Beweis stellen; diese Aufgabe stellt sich insbesondere auch im Kontext der Lehre in den Raumplanungs-Studiengängen. Andererseits ist es ebenso wichtig, dass die Stadt- und Regionalsoziologie die Themen und Positionen, die sie für wichtig hält, in wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Debatten einbringt und hörbar vertritt. Die Themen der Tagung zeigen sowohl die Bandbreite als auch die Aktualität der Diskussionen in der deutschsprachigen Stadtsoziologie. So sind Zuwanderung und deren stadträumliche Konsequenzen zusammen mit Fragen von Citizenship, gesellschaftlicher Teilhabe und Bürger_innenrechten ebenso wie Gentrifizierung und Segregation aktuelle Themen der sozialwissenschaftlichen Stadtforschung. Wie sich Städte und Gesellschaften im Zuge fortschreitender Globalisierung und auch seit der Finanzkrise verändern, und welche Rolle die Verfügbarkeit über materielle, aber auch soziale, kulturelle und symbolische Ressourcen für das Wohnen und das Miteinander in der Stadt spielen: Dies sind zentrale Fragen der Stadtsoziologie. Mit welchen Blickwinkeln und damit auch: mit welchen Methoden die städtischen Phänomene erforscht werden, ist ein Thema, das in der Stadtsoziologie oft eher ein Schattendasein fristet. Umso erfreulicher war es, dass die Tagung viel Raum bot für die Diskussion methodischer und methodologischer Fragestellungen.

Kontakt: Dr. Nina Schuster, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie und Mitglied im Sprecher_innenteam der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie in der DGS