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Raumstrategien Ruhr 2035+. Konzepte zur Entwicklung der Agglomeration Ruhr

Für die postmontane Agglomeration Ruhr wird es nicht nur den einen Weg geben. Es wird zunehmend erforderlich, über die derzeitigen räumlichen und funktionalen Strukturen des bestehenden Siedlungsgefüges hinaus zu denken und zu handeln. Die Stärke der Region wird dabei in der Kraft liegen müssen, robuste Strategien zu generieren und in der Vielfalt ihrer strukturellen Ausprägung auch umzusetzen. Die hier zusammengefassten thematischen Untersuchungen und strategischen Überlegungen erweitern den Raum einer aktuell breit geführten, kritischen und zugleich handlungsorientierten Diskussion über die weitere Entwicklung der Agglomeration.

Raumstrategien Ruhr 2035+ führen interdisziplinär zwei fachliche Zugänge zum Gewinnen von Zukunftswegen für die Agglomeration Ruhr zusammen, einen raumplanerischen und einen sozialwissenschaftlichen. Raumplanung, wie sie an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund verstanden wird, und Sozialwissenschaften, mit methodologisch historischem und wertbezogenem Verständnis, haben vielfältige interdisziplinäre Bezüge zueinander. Raum lässt sich nicht ohne die Menschen, die ihn nutzen, erfassen, Sozialwissenschaften können nicht von Raum – und Zeit – abstrahieren. Unterschiede bleiben in der Vermittlung der fachlichen Erkenntnisse, bei der Raumplanung ist es auch die kartographische Darstellung, bei den Sozialwissenschaften nur die geschriebene Sprache. Beide Vermittlungsmethoden zusammenzuführen wird in diesem Buch versucht, sie sogar zu integrieren musste nicht immer gelingen.

Sehr prinzipielle Unterschiede wurden in der zeitlichen Dimension der Entwicklung der Agglomeration Ruhr deutlich. Strukturen der Raumnutzung erweisen sich als über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte, dauerhaft, sozialökonomische Strukturen verändern sich hingegen im Zuge technologischer Entwicklungen immer schneller. Dies tun auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre globalen Bezüge. Langfristige Prognosen demographischer Entwicklung der Agglomeration Ruhr in etwa wurden in den letzten Jahrzehnten abermals durch einschneidende Ereignisse in Europa und der Welt konterkariert. Hierzu gehörten die Deutsche Einheit wie auch europa- und weltregionale Wirtschaftskrisen oder die Folgen von Umwälzungen und gewalttätigen Konflikten im Mittleren Osten.

Quer dazu liegen Kommunikationen. Sie können bezüglich technologisch-ökonomischer Entwicklungen erstaunlich retardierend sein, in der Selbstwahrnehmung der in Ruhr lebenden Menschen wie in den Bildern, die von außen vom Ruhrgebiet gemalt bzw. be„schrieben“ werden. Das geschieht häufig zum kommunizierten Schaden der Agglomeration. Andererseits signalisiert diese kommunikative Resilienz die Bedeutung siedlungsstrukturell und baukulturell geprägter und tradierter Raumbilder.

Zu diesem Buch haben viele beigetragen. Zuerst sind es die Autoren der acht Einzelbeiträge, sie zeigen auch eine notwendige Vielfalt beim Blick auf Zukünfte der Agglomeration – die Zukunft gibt es nicht. Dann waren es die Mitglieder des Beirats, die auf Wunsch der RAG-Stiftung zur Begleitung des Projekts eingeladen wurden. Die Arbeit fand während des laufenden Prozesses der Aufstellung des Regionalplans des Regionalverbands Ruhr statt, daraus ergab sich ein besonders intensiver fachlicher Austausch. Mit vielen konnte ein vorläufiges Ergebnis des Projekts vor der abschließenden Fertigstellung noch einmal erörtert werden, das hat es mitgeformt, verbessert und konsistenter gemacht. Die Beiträge legen einen besonderen Wert auf die Verständlichkeit der beschriebenen Themen und bedienen sich einer  grafischen Darstellung, die sich an das Konzept des im 2011 erschienenen Titels ‚Schichten einer Region – Kartenstücke zur Räumlichen Struktur des Ruhrgebiets’ anlehnt. Somit möchte auch dieses Buch wieder dazu beitragen, den wissenschaftlichen Diskurs einem breiten Publikum an Planungsakteuren und Interessierten zu öffnen.

 

Aus dem Inhalt:

Konzepte zur Entwicklung der Agglomeration Ruhr

Jan Polivka / Christa Reicher / Christoph Zöpel

 

Montanindustrielle Raumnutzung verstehen – Folgen und Perspektiven für das postmontaneZeitalter

Jürgen Brüggemann / Christian Melchers

 

Wohnkultur und Siedlungsstruktur gestalten – soziale und baukulturelle Aufgaben 59

Karl-Heinz Cox / Christa Reicher

 

Flächen bedarfsgerecht entwickeln. Raumbezüge der Wirtschaft

Andrea Wagner / Tobias Hegmanns / Marthe Knudsen

 

Netze für urbane Mobilität schaffen. Perspektiven für eine Mobilit.t der Zukunft

Hendrik Jansen / J. Alexander Schmidt

 

Metropole Ruhr – Landschaft gestalten mit Infrastruktur

Hans-Peter Rohler / Martin Biedermann

 

Energie nutzen und Klima schützen. Aktuelle und zukünftige Struktur der Energieversorgung

Daniel Bläser

 

Die 3-I-Strategie: Zukunftswege der Agglomeration Ruhr

Jan Polivka / Christa Reicher / Christoph Z.pel

 

Herausgeber: Jan Polívka, Christa Reicher, Christoph Zöpel

Autoren: Martin Biedermann, Daniel Bläser, Jürgen Brüggemann, Karl-Heinz Cox, Ralf Ebert, Marina Feirer, Tobias Hegmanns, Hendrik Jansen, Klaus Klemm, Marthe Knudsen, Christian Melchers, Jan Polívka, Christa Reicher, Hans-Peter Rohler, J. Alexander Schmidt, Uwe van Ooy, Andrea Wagner, Christoph Zöpel


Förderer: RAG-Stiftung, Partner: Regionalverband Ruhr
296 Seiten, farbig mit Abbildungen, ISBN 978-3-86206-678-0
Verlag Kettler, Dortmund 2017