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Studierende der Fakultät Raumplanung forschen zur Nachtstadt

Wie kann eine gerechte Nachtstadt aussehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit ein F-Projekt an der Fakultät Raumplanung. Echte Nachtforschung haben es in der Nacht zum 7. Mai in der Dortmunder Innenstadt betrieben und bekam dabei große Resonanz und viel Beteiligung.

Studierende der Fakultät Raumplanung im 6. Semester haben im Mai eine Nacht lang Fragen einer gerechten Planung der Nachtstadt in die Dortmunder Innenstadt getragen und mit vielen Interessierten diskutiert. Am Rande des Stadtfests Dortbunt hatte das Fortgeschrittenen-Projekt „Nachtstadt“ eine vielseitige und multimediale Beteiligungsveranstaltung im Projektor – Raum für Innovationen am Westenhellweg vorbereitet. Für die großen Bildschirme im Raum und dessen Schaufenster hatten die Studierenden graphisch ansprechende Videos vorbereitet, um die Neugier der Passant*innen zu wecken und das Projekt vorzustellen. Weitere aufwändig gestaltete Plakate informierten über die Forschungsfragen und erste Ergebnisse des Studienforschungsprojekts.
Ihre partizipative Forschungsnacht hatte die Gruppe intensiv vorbereitet, denn das Ziel war, mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen und sie dadurch an der Ausarbeitung neuer Ideen zu beteiligen. Schon auf der Straße verwickelten die Studierenden Passant*innen in Gespräche zu ihrer Nutzung und Bewertung der Dortmunder Nachtstadt und lockten sie in den angenehm gestalteten Raum. Interessierte konnten hier an einer kurzen schriftlichen Umfrage zu ihren Vorlieben und Bewertungen der Nachtstadt teilnehmen, die ausgefüllt in einen „Nachtbriefkasten“ eingeworfen wurde. Außerdem konnten sie Klebepunkte auf eine Innenstadtkarte zu „Angenehmen Orte – unangenehmen Orte – Orten, die ich meide“ kleben und das eigene „Nachtverhalten“ auf einem Zeitstrahl eintragen. Vorläufiges Fazit: Die Gruppe hat sich bis morgens um 2 Uhr mit weit über 100 Besucher*innen der Nachtstadt ausgetauscht und deren Bewertungen und Ideen gesammelt. Die Datenauswertung wird in den nächsten Wochen zeigen, welches Fazit sie aus ihrer partizipativen Aktion zieht.
Das F-Projekt „Nachstadt“ arbeitet anhand einer Fallstudie zum öffentlichen Raum der Dortmunder Innenstadt zur Frage einer „Nachtstadt für alle“. Im Zentrum stehen Fragen der Gerechtigkeit und der sozialen Ungleichheit und deren Zusammenwirken im Stadtraum. Die Gruppe erforscht die Funktionen öffentlicher Räume und ihre diversen Nutzungen und Aneignungen zur Nachtzeit, wobei sie sich insbesondere für Barrieren und Ausschlüsse sowie das subjektive Sicherheitsgefühl interessiert. Ihr Fokus reicht weit über ein Interesse an Aspekten der Nachtökonomie hinaus. Es richtet sich vielmehr auf diverse Lebenslagen und Wahrnehmungen der Nacht in der Stadt. Für ihre Forschung nutzt die Gruppe neben den genannten partizipativen Methoden ein breites Spektrum an qualitativ erhobenen Daten, u. a. eine Medienanalyse, Expert*inneninterviews, Ortsbegehungen und Kartierungen sowie Nutzer*inneninterviews. Das Ziel des Projektes ist, Barrieren, Ausschlüsse und Problematiken aufzudecken, die mit der Nachtstadt verbunden sind, um daraus Ideen und Empfehlungen zu entwickeln, die Schritte zu einer gerechteren Dortmunder Nachtstadt ermöglichen. Das Projekt wird betreut und beraten von Dipl.-Ing. Ulla Greiwe (Dekanat) und Dr. Nina Schuster (SOZ).
(Nina Schuster, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie)