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Eingeladene Vorträge an den Universitäten Wuhan und Münster

Jun.-Prof. René Westerholt vom Fachgebiet RAM hielt jüngst zwei eingeladene Vorträge.

Einer dieser Vorträge fand im Rahmen der International Conference on Geospatial Information Science statt, die vom State Key Laboratory of Information Engineering in Surveying, Mapping and Remote Sensing (LIESMARS) der Universität Wuhan organisiert wurde. Der Vortrag befasste sich mit methodischen Herausforderungen bei der räumlichen Analyse so genannter „ambient geospatial information“. Letztere umfassen geografische Datensätze, die als Nebenprodukt anderer Aktivitäten gesammelt werden, z. B. durch die Verwendung von räumlicher Sprache in Blogposts oder durch mit Geokoordinaten versehene Twitter-Mikroblogs. Bei der räumlichen Analyse dieser Datensätze stellen inkonsistente Konzeptualisierungen der in den Daten enthaltenen Diskurssubjekte, die räumliche und zeitliche Gleichzeitigkeit verschiedener, aber schwer zu trennender Phänomene und andere Inkohärenzen eine große Herausforderung dar. Viele der genannten Herausforderungen sind auf eine Diskrepanz zwischen den in der Analyse verwendeten Raumkonzepten und den zum Zeitpunkt der Datenerstellung relevanten Raumkonzepten zurückzuführen. René Westerholt ging nicht nur auf diese allgemeinen Herausforderungen ein, sondern diskutierte auch ein 2021 veröffentlichtes Papier, welches eine Umgehung für einige der genannten Probleme bietet. Das Papier ist zu finden unter:

Westerholt, R. (2021). Emphasising spatial structure in geosocial media data using spatial amplifier filtering. Environment and Planning B: Urban Analytics and City Science, 48(9), 2842–2861.

Ein zweiter eingeladener Vortrag wurde im Rahmen der Vortragsreihe GI-Forum des Instituts für Geoinformatik der Universität Münster gehalten. Dieser Vortrag widmete sich der Schnittstelle zwischen Raum, Digitalisierung und statistischer räumlicher Analyse. Die räumliche Analyse ist ein Abkömmling der so genannten quantitativen Revolution, die seit den 1950er Jahren weite Teile der Sozialwissenschaften erfasste. Der Kern der räumlichen Analyse entwickelte sich an der Schnittstelle von Statistik, Regionalwissenschaft, Ökonomie und Geographie und wurde durch Beiträge aus Anwendungsbereichen wie Ökologie und Epidemiologie ergänzt. Was die Analyse humangeographischer Phänomene anbelangt, so liegt dem Bereich konzeptionell ein Konzept zugrunde, das auf eine weitgehend analoge Welt reagiert. In einer solchen Welt werden menschliche Raumerfahrungen nur wenig von Echtzeitinformationen beeinflusst, und es gibt keine tiefgreifende Verflechtung zwischen alltäglichen geographischen Erfahrungen und digitalen Technologien. Diese Umstände haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Digitale Technologien, ob sichtbar oder unsichtbar, sind nun routinemäßig in alltägliche Praktiken eingebettet. Erste Theoretisierungen entsprechender sozio-technischer Raumkonzepte existieren, aber die räumliche Analyse hat bisher kaum auf diese neuartigen Räume reagiert. Der Vortrag begann mit einem Überblick über digitale Geographien und entsprechende Raumkonzepte. Darauf aufbauend wurden Herausforderungen für die räumliche Analyse diskutiert, einschließlich einiger Beiträge, die der Referent in den letzten Jahren geleistet hat.

 

Foto: Gerd Altmann/Pixabay